27.09.2013

Meine Lehrerin, Dr. Dora Lux

Meine Lehrerin, Dr. Dora Lux



Freitag, 27. September 2013, 19:00 Uhr

Annäherung an eine mutige und unangepasste Frau.

Lesung und Gespräch mit Hilde Schramm, Moderation: Brigitte Graf
 
Viele Jahre hat die Autorin dem Leben von Dora Lux (1882 - 1959) nachgeforscht – und die biographischen Spuren einer Frau rekonstruiert, die unbekannt und leise gegen alle Widerstände ihren Weg gegangen ist:
Dora Lux gehörte zu den ersten Abiturientinnen in Deutschland, war eine Wegbereiterin des Frauenstudiums und setzte ihr Recht auf Bildung und Ausübung eines akademischen Berufs durch. Sie war Jüdin der Herkunft nach. Im April 1933 erhielt sie als Studienrätin Berufsverbot. Trotzdem publizierte sie in den Anfangsjahren der NS-Herrschaft regimekritische Artikel. Später verstieß sie gegen die gesetzliche Vorschrift, sich als Jüdin registrieren zu lassen - und überlebte. Nach der Befreiung beeindruckte Dr. Dora Lux zahlreiche ihrer Schülerinnen in Heidelberg durch ihren Geschichtsunterricht gegen den Zeitgeist.

Hilde Schramm, geb. 1936 in Berlin, studierte Germanistik, Latein, Soziologie und Erziehungswissenschaften, promovierte und habilitierte. Für die Alternative Liste (Die Grünen) saß sie im Berliner Abgeordnetenhaus. Sie setzt sich öffentlich für die Opfer des Nationalsozialismus ein und ist Mitbegründerin der Stiftung „Zurückgeben“. 2004 erhielt sie den Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin für ihr Lebenswerk. Ihr Vater war Albert Speer, Hitlers Architekt und Rüstungsminister in der NS-Regierung. Sie schreibt in ihren Erinnerungen u. a.
Meine Herkunft zwang mir eine frühe und nicht abschließbare Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus auf. Für meine Selbstfindung war jedoch der Einfluss von Menschen entscheidend, die eine Gegenwelt zur NS-Ideologie verkörperten; Menschen, die mir eine Ahnung davon vermittelten, wie befreiend Humanität und Aufklärung sein können. Eine solche Erfahrung verdanke ich meiner Lehrerin, Frau Dr. Lux. 
 

   

14.09.2013

3. Kiezfest am Mühlengrund

3. Kiezfest am Mühlengrund



Sonnabend, 14. September 2013

Mitarbeit im Stadtteil anlässlich des 3. Kiezfestes am Mühlengrund am 14.09.2013

Unter der Leitung des KiezAktives und des Sprecherrates sowie mit Unterstützung und Beteiligung vieler Akteure in Hohenschönhausen fand am 14.09.2013 ein interkulturelles Fest statt, dass unter dem Motto des Themenjahres in Berlin stand: „Zerstörte Vielfalt - Berlin 1933 / 1938 / 1945“ und mit einem vielseitigen Bühnenprogramm und vielen Angeboten zum Mitmachen und zur Information über und im Kiez aufwartete. Das Bühnenprogramm präsentierte u. a.  fast vergessene, unbekannte Melodien der 20er und 30er Jahre. Diese sehr beliebten Lieder gehörten zur populären Kultur der Weimarer Republik, geprägt durch jüdische Künstler, ihrem Humor und ihrem Witz, die 1933 durch die Nazizeit ein jähes Ende fand. 


Mit ihren Auftritten erfreuten uns u. a.: Linedance-Gruppe der Randow-Schule, Chor der ev. Kirchengemeinde
Berlin Wartenberg und Malchow, Susan Golling und Gruppe sowie Konstantin Nazarov.

Fotos: Uwe Seibt.

Durch Musikeinspielungen wurden diese Melodien verbunden mit Liedern aus aller Welt über Südamerika, Italien, Russland bis Asien. Das Bühnenprogramm wurde gemischt mit Live-Auftritten von jungen Talenten aus dem Stadtbezirk und mit Künstlern, die für uns Melodien erklingen ließen über Rock und Pop, Swing bis Klassik, russische Romanzen und Lieder der Roma sowie Tänze aus dem Orient. 

Brigitte Graf (r.) im Gespräch mit Frau und Herr .
Foto: Uwe Seibt.

Die Bühnengespräche boten außerdem Gelegenheit, mit Überraschungsgästen ins Gespräch zu kommen und so Unbekanntes und Bekanntes über den Kiez in Erinnerung bringen.
Der  Verein beteiligte sich am Fest einerseits durch die technische Ausleihe der Tontechnik und die tontechnische Musikbetreuung des Programms durch Uwe Seibt sowie die ehrenamtliche Organisation, Zusammenstellung und Moderation des interkulturellen Bühnenprogramms und der Bühnengespräche durch die 1. Vorsitzende des Vereins und Kulturmanagerin Brigitte Graf

Unser Techniker, Uwe Seibt, bei der Arbeit.
Foto: Thomas Seidel.
 
Weiterhin bot das Fest die Gelegenheit, dass das Team des LSK-Projektes (PD Dr. B. Seidel-Dreffke, U. Seibt und T. Seidel) am diesem Tag einen Beitrag zum Film „Platten-ART-en“ aufnehmen konnte. Dieser Film entsteht anlässlich des Jubiläums 30 Jahre Hohenschönhausen 2014/15 und wird Ende des Jahres fertiggestellt.