07.07.2013

Rolf Meyerhöfer

Dr. Rolf Meyerhöfer



„Von den Rieselfeldern zum Neubaugebiet am Rande Berlins“30 Jahre Leben mittendrin – Porträt eines engagierten und heimatgeschichtlich interessierten Hohenschönhausener Bürgers. Im Erzähl-Salon vom 07.07.2013 war Dr. Rolf Meyerhöfer zu Gast.


Bürgerengagement ist ohne Zweifel in den letzten Jahren ein Markenzeichen von Hohenschönhausen gewesen. Aber nur wenn Menschen wie Rolf Meyerhöfer in den unterschiedlichen Gremien im Kiez mitwirken können, kann der Stadtteil letztendlich so impulsiv, lebendig und innovativ bleiben. Von außen erscheint die Großsiedlung durch die ruhige und vor allem mittlerweile sehr grüne Randlage in der Nähe der drei dörflichen Siedlungen Falkenberg, Wartenberg und Malchow fast ein Urlaubsparadies zu sein. Aber an dieser Entwicklung haben Menschen wie Rolf Meyerhöfer einen sehr großen Anteil. Bürgerkommune wird hier ernst genommen. Hohenschönhausen ist eben keine Schlafstadt.
Wer ist Rolf Meyerhöfer: Er wurde mitten im Krieg in Bitterfeld geboren. Seine Eltern, Ewald Meyerhöfer (1904-1970) und Erna Meyerhöfer, geb. Schloßhauer (1909-1983), und seine Geschwister Renate, Marga und Roland sind in den ersten Jahren seines Lebens, die er in Holzweißig bei Bitterfeld verbringt, die Hauptpersonen.
Nach und nach wird er flügge, ist in der Schule ein guter Schüler, besucht die Oberschule und sehr bald wird der Wunsch geweckt, Lehrer zu werden. Nach dem Abitur in Bitterfeld zunächst Studium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam, danach Einsatz als Lehrer für Mathematik und Physik im Kreis Neustrelitz und in der Uckermark. Es folgt ein Fernstudium in Potsdam, das ihm die Lehrbefähigung für Mathematik in den oberen Klassen der Abiturstufe einbrachte. Einsatz als stellvertretender Direktor und Direktor der Erweiterten Oberschule Strasburg, die Aspirantur im Bereich Physikmethodik mit Abschluss Dr. paed., das Diplompädagogenstudium in Potsdam  und schließlich 11 Jahre Direktor des Pädagogischen Kreiskabinetts in Strasburg bis 1985. Danach wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Vizepäsidenten an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR in Berlin. Eine bewegte Zeit der Aus- und Weiterbildung, des Studiums und vielfältiger Alltagserfahrungen lagen jetzt bereits hinter ihm. Selbstverständlich war für ihn, dass er gesellschaftlich vor allem in der Gewerkschaft und im Kulturbund aktiv war. Daraus folgte auch sein Interesse für Historisches. Die Wende stellte ihn zwangsweise vor neuen Herausforderungen, u. a. war er nach einer „Umschulung“ Geschäftsführer einer kleinen Computerfirma, aber wurde bald ein freier EDV-Dozent, denn Lehrer und Verkäufer in einer Person war seine Sache nicht. Als Betreuer und Lehrer in einer Berufsausbildungseinrichtung, der Akademie für Berufsförderung und Umschulung, Berlin, e. V.  konnte er nochmals seine Lehrerfähigkeiten unter Beweis stellen. Auf all diesen Wegen hat er seit 1963 eine verständnisvolle Begleiterin an seiner Seite, seine Ehefrau Doris. Mit ihr und seinen Söhnen  bewältigten sie gemeinsam als Familie auch die schwierigsten Zeiten. 
Seit März 2003 ist er im Ruhestand und vertreibt sich die Zeit mit gesellschaftlich nützlicher Tätigkeit in seinem Berliner Heimatbezirk Lichtenberg - Stadtteil Hohenschönhausen. Als er 1985 nach Berlin kam und in Neu-Hohenschönhausen eine Wohnung bekam, sammelte er viele Materialien zum Aufbau des neuen Stadtbezirks und zur Geschichte von Hohenschönhausen. Daraus entstanden zahlreiche Publikationen, z. B. sieben Broschüren mit dem Titel „Hohenschönhausen Gestern und Heute“, 13 Hefte „Hohenschönhausener Kalenderblätter“ sowie 14 Broschüren zur Geschichte der eigenen Familie mit dem Titel „Familiengeschichten“.
Den Förderverein Schloß Hohenschönhausen e. V. hat er mitgegründet und aufgebaut. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Publikation der Geschichte und Gegenwart von Hohenschönhausen und fungiert so mit den zahlreichen Veröffentlichungen als „lokales Gedächtnis“ des Ortsteils Hohenschönhausen im Bezirk Lichtenberg. Nebenbei engagiert er sich in verschiedenen anderen Vereinen des Bezirkes Lichtenberg.
 

   

Keine Kommentare: